Schon wieder Doppeldoppelpack – 4:4 gegen Borussia Brandenburg

Kopf an Kopf
Sie haben sich nichts geschenkt, z.B. Leon Hipp und Christopher Mahlow

Hipp und Hiller trafen und ließen am Boden zerstörte Borussen zurück. Auch ein Borussenfan war fassungslos: “Wenn Du 4:1 führst, dann musst Du auch gewinnen. Für die Borussia ist es eine gefühlte Niederlage“.

“Was für ein geiles Spiel”, freuten sich die Falke-Fans nach einer atemberaubenden zweiten Hälfte, in der die Falken sich der bei einem Rückstand von 1:4 unabwendbar erscheinenden Niederlage entgegenstemmten. Und das Spiel fast noch gedreht hätten. “Ich dachte bis zum Schluss, wir gewinnen noch”, so Micha Schwarz (5),

Micha Schwarz (5)

der das allerdings bei ansonsten guter Leistung fast selbst ins Gegenteil gekippt hätte: Eine sehr verunglückte Rückgabe von ihm konnte von einem heranfliegenden Borussen fast genutzt werden, um wieder in Führung zu gehen, aber halt nur fast. Und so gewannen die Falken “mit dem Herz in der Hand und der Leidenschaft im Bein” (Sportfreunde Stiller) einen ersten wichtigen Punkt zum Saisonstart.

Danach sah es in der ersten Hälfte nicht aus. Zwar gab es schon Vorstöße in den Strafraum der Borussen und den ersten Treffer von Adrian Hiller (23), doch die Musik spielte in der Falke-Hälfte. Der Halbzeitstand von 1:2 war schmeichelhaft und Ergebnis einer mal wieder sauberen Leistung von Torwart Lars Achterberg (20) und dem Kampfesmut aller Mannschaftsteile, die sich zu Zeiten in voller Mannstärke im eigenen 16er aufhielten, um die starken Borussen nicht zum Abschluss kommen zu lassen.

Das gelang nicht ganz: in der 19. Minute fiel der erste Treffer der Borussia durch Julian Schwandt nach Dauerbeschuss des Falkentores und guten Paraden des Torhüters. Nach weiteren fünf Minuten konnte aber Adrian Hiller (23) ausgleichen und hielt die Fans so bis kurz vor Abpfiff der ersten Hälfte bei Laune. Dann aber schlug der Borussen-Doppeltorschütze Mohamad Mehio Sailam (9) das erste Mal zu und die Falken gingen mit dem Rückstand in die Pause.

Danach wendete sich das Blatt: Zwar konnten die Borussen mit Toren in der 48. und 50. Minute noch die sehr respektable 4:1.Führung markieren, aber danach spielten gefühlt nur noch die Falken. Eingeleitet wurde der Umschwung durch ein Foul an Leon Hipp (10), für das Christopher Mahlow (5) die – für die Borussen einzige – gelbe Karte sah. Den dafür gegebenen Elfer verwandelte Leon Hipp (10) überzeugend, wie überhaupt sein Spiel mal wieder mitreißend war. Vor allem der Supersprint mit Ball, mit dem er sein zweites Tor einleitete, und das leichtfüßige Umtänzeln der Gegner im Strafraum war Fanadrenalin pur, und der Treffer aus spitzem Winkel einfach nur schön. Damit erzielte er nach zwischenzeitlichem Tor von Adrian Hiller (23) in der 76. Minute den 4:4-Endstand. Vor dem Abpfiff gab es aber noch besagte Rückgabe und eine Heldentat von Lukas Röse (aus technischen Gründen heute mit der 2, sonst 21), der nur Millimeter vor dem Tor der aus guter Position hart geschossenen Kugel gewohnt artistisch in den Weg sprang und sie kraftvoll weghämmerte. Das war der definitive Höhepunkt seines Einsatzes, in dem er wie sein auf der anderen Spielfeldseite agierender Fast-Namensvetters Lucas Mier (18) auf den Außen meterte und machte. Ein grandioses Spiel machte auch André Olbert (3), vor allem nachdem er von Gerd Edeling (Ü 50) vom Spielfeldrand gebeten wurde, sich doch mehr anzubieten. Das ließ er sich nicht zweimal sagen und verhalf in der Folge den Falken zu sehenswerten Abschlüssen, wenn auch nicht zu Treffern.

Aber wie meinte der Borussenfan doch gleich: “Für Falke ist es ein gefühlter Sieg.” Dem ist nichts hinzuzufügen.

Oh, doch: Danke an die Borussia, die wegen des 28. Ketziner Fischerfestes mit uns das Heimrecht getauscht hat.